Rote Nelken

Heute ist der 8. März – traditionell ist das der Internationale Frauentag. Für uns von ver.di bei der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) ist das ein Tag, auf den wir mit den Kolleginnen und Kollegen von der Gewerkschaft gerne aufmerksam machen. In den Zeiten von Corona geht es natürlich nicht so wie sonst üblich. Dennoch informieren wir hier im Internet und in den Foyers der Hauptverwaltung zum Internationalen Frauentag.

Hierzu dokumentieren wir die Forderungen von ver.di, der Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum Internationalen Frauentag 2021 und informieren auch weitergehend zum Internationalen Frauentag, zur Situation der Frauen bei der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See usw.

Was bedeutet der Weltfrauentag?

Seit über 100 Jahren findet am 8. März der Internationale Frauentag statt. Auch wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft seit 1911 gewandelt hat, wird der Tag dafür genutzt, um auf bestehende globale Probleme aufmerksam zu machen. Der Frauentag 2019 ist in Deutschland erstmals ein gesetzlicher Feiertag – aber nur in einem einzigen Bundesland.
Andere Nationen sind beim Weltfrauentag deutlich weiter. In Deutschland ist der Weltfrauentag nur in Berlin ein gesetzlicher Feiertag.

Bis 1958 durften Frauen ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen; bis 1977 nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten. Heute sind solche Zustände zum Glück kaum mehr vorstellbar. Aber es war ein langer Weg, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte erkämpft haben.

Forderungen von ver.di zum Weltfrauentag 2021

ver.di-Betriebsgruppe bei der Hauptverwaltung der Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS)Die Gewerkschaft ver.di will verbindliche europäische Regelungen zur Gleichstellung erlangen. Sie sieht die aktuellen Herausforderungen in folgenden Punkten:

  • 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist das deutsche Parlament so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen.
  • Rechtspopulismus will mit seinem rückständigen Frauenbild und seinen Familienvorstellungen von gestern Frauen wieder in enge Schranken weisen.
  • Frauendominierte Berufe werden immer noch schlechter bezahlt.
  • Frauen stehen vor ungelösten Arbeitszeitproblemen.
  • Frauen haben geringere Karrierechancen.
  • Frauen haben eine kleinere Rente als Männer.

Situation der Frauen bei der DRV KBS

Zur Situation der Frauen bei der DRV KBS siehe auch die Präsentation von Birgit Arndt, der Gleichstellungsbeauftragten der DRV KBS:

Kurzportraits: Frauen für Frauen

Wir möchten heute ein kurzes Augenmerk auf Frauen in der Welt richten, die sich für andere engagieren. Bewusst haben wir exemplarische Kurzbiografien einiger weniger Frauen gewählt, wie es sie weltweit zu Millionen gibt. Gewerkschafts- und Menschenrechtsengagement in anderen Ländern heisst oft auch, dass diese Frauen von Repressalien bedroht sind:
Haft oder Todesstrafe sind nur einige der Konsequenzen, die sie oder ihre Arbeit bedrohen.

DGB: Aufruf zum Internationalen Frauentag 2021

Liebe Kolleginnen,

die Corona-Krise hat uns fest im Griff! Und sie trifft Frauen besonders hart: Sie arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. Sie sind mit Einkommenseinbußen konfrontiert durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Und sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit. Kurz: Auf den Schultern der Frauen lasten hohe Gesundheitsrisiken, wachsender finanzieller Druck, zusätzlicher Betreuungsaufwand und vermehrte Arbeit im Haushalt. Das darf nicht sein!

Die Pandemie hat die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern verschärft. Gerade diese Krise zeigt, wie wichtig es ist, eine starke Gewerkschaft im Rücken zu haben. Gewerkschaften schaffen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen – auch für Frauen: Durch Tarifverträge, die für eine gerechte Bezahlung, planbare Arbeitszeiten und bessere soziale Absicherung sorgen. Durch gewerkschaftliche Unterstützung der Betriebs- und Personalräte, die sich in Betrieben und Dienststellen um gute Arbeitsbedingung kümmern. Und durch eine starke Vertretung der Interessen weiblicher Beschäftigten gegenüber der Regierung – in den Ländern und im Bund.

In vielen Bereichen konnten Gewerkschaften durch ihren Einsatz die Krisenfolgen für Frauen mildern, in anderen Bereichen müssen und können wir stärker werden. Mehr denn je setzen wir uns heute ein für die Überwindung der Lohnlücke und der ungleichen Verteilung von Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern durch:

  • existenzsichernde Einkommen vor allem indem die Tarifbindung gestärkt und die Berufe in frauendominierten Branchen aufgewertet werden.
  • Arbeitszeiten, die Frauen und Männer im Lebensverlauf die gleichen Chancen eröffnen, erwerbstätig zu sein und Verantwortung für Familien und Hausarbeit zu übernehmen.
  • den Ausbau bedarfsgerechter und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung mit Betreuungszeiten für eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit mit angemessenen Arbeitszeiten.
  • eine Reform der Minijobs mit dem Ziel, alle Beschäftigungsverhältnisse ab der ersten Arbeitsstunde sozial abzusichern.
  • die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und ein Einkommensteuerrecht, das aus krisenbedingten Entgeltersatzleistungen keine strukturellen Benachteiligungen ergeben.

Die Corona-Pandemie stellt auch uns am Internationalen Frauentag 2021 vor ganz konkrete Herausforderungen. Wir werden neue Orte und Wege nutzen, um unseren berechtigten Forderungen auch in diesen besonderen Zeiten Gehör zu verschaffen. Wir lassen uns in der Krise nicht zurück drängen, wir stehen weiter Seite an Seite im Interesse der Frauen. Deswegen: Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung – mehr denn je!

Wir verweisen noch auf die Lunchsession der DGB Frauen am 08.03.2021 um 12:00 Uhr (siehe diesen Terminhinweis).

Aufruf zum Internationalen Frauentag 2021